Wie arbeitet Systemische Beratung / Therapie

Wie „arbeitet“ die Systemische Therapie?

Die Systemische Therapie ist eine Methode, die sich besonders durch ihren schnellen Erfolg auszeichnet. Vom Ursprung her ist sie allerdings gar keine Therapiemethode, sondern eher ein philosophischer Ansatz.

Das Wort Therapie baut schnell die Erwartung auf, ein speziell ausgebildeter Arzt oder Psychotherapeut würde einen kranken Menschen heilen. Viel mehr stellt der systemische Ansatz jedoch den Klienten selbst in die Verantwortung seinen bisherigen Zustand zu reflektieren und zu verändern.

Der systemische Ansatz versteht den Begriff der „Therapie“ daher eher im klassischen Sinne sowie der Übersetzung des Wortes aus dem Griechischen folgend. Das griechische Wort „therapie“ bedeutet nämlich „Dienst“ oder „Dienstleistung“ und so versteht sich ein systemischer Therapeut als Dienstleister des Klienten und bietet dort Unterstützung wo der Klient diese zur eigenen Entwicklung noch benötigt.

Die Klienten lernen in der Systemischen Therapie sich selbst als „Experten ihrer eigenen Probleme“ wahrzunehmen. Eine Sichtweise die von dem österreichisch-amerikanischen Psychologen Fred Kanfer und der von ihm geprägten Selbstmanagementtherapie stammt.

 

Wie verläuft eine Therapiesitzung?

Zu Beginn einer systemischen Therapiesitzung erfolgt eine Auftrags- oder Zielklärung. In einem persönlichen Gespräch erfragt der Therapeut, welche Unterstützung sich der Klient von seinem Therapeuten wünscht und welche Ziele erreicht werden sollen.

Eine frühe Auftrags- oder Zielklärung ist wichtig da beide Parteien so an einem Strang ziehen können und auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Hierbei geht es darum Anfangspunkte zu setzten und eine grobe Orientierung zu ermöglichen. Ein festes Ziel gibt es allerdings nicht, da sich im Verlauf der Sitzungen neue Sichtweisen ergeben können, die somit das Ziel verändern. Offene Kommunikation ist daher das A und O eines jeden Therapeuten-Klienten Verhältnisses. Ein Leitspruch des systemischen Ansatzes lautet daher: „Der Weg entsteht beim Gehen“

So ist die Art der Auftragsklärung abhängig davon, mit welchen Voraussetzungen und Wünschen die Klienten in die Sitzung kommen. Es bestehen beispielweise Unterschiede darin, ob ein Klient selbständig kommt und bereits eigene Lösungsmöglichkeiten vor Augen hat, oder ob der Klient auf Empfehlung von z.B. Arzt, Freunden oder Familie hin, die Sitzung wahrnimmt.

Der hohe Kommunikationsanteil und die oft vermeintlich einfach oder spielerisch wirkende Arbeit der systemischen Therapie verleitet leicht zum glauben Systemische Therapiesitzungen seien zu weich oder inhaltlich beliebig. Das genaue Gegenteil ist jedoch der Fall. Der Therapeut verfügt über vielfältige Methoden, alle mit dem Ziel dem Klienten neue Wirklichkeitsstrukturen zu öffnen. So ist Systemische Arbeit stets lösungs- und zielorientiert.